Sommer Versammlung 2017

Auszug aus dem Roman „Der Küstennebel – Eine Abenteuergeschichte“

„Verzweiflung machte sich unter den Gardisten breit. Mit aller Kraft stemmten sie sich gegen die Fluten. In ihren Kanus gingen die Vorräte rasch zuneige. Nur ein Boot mit erfahrenen Veteranen hatte noch Wein und Schnaps an Bord. Ein Boot hatten die Fahrenden bereits scheinbar verloren, als endlich das rettende Land in Sicht kam: An einem einsamen Strand vertäuten sie die Kanus. Doch nicht lange währte die Erholung. Schon nach einem kurzen Umtrunk wurde Wasser (oder so) aufgenommen, und weiter ging es stromaufwärts, immer in Richtung der ach so fernen heimischen Gestade. Doch die kurze Rast hatte bereits ein erstes Opfer gefordert, das aus dem Kanu in die tosenden Fluten stürzte.

Unermüdlich kämpfte sich die Avantgarde weiter, immer mit Kurs auf die Heimat. Schließlich erreichten die ersten Boote das Ziel der Reise. Auf der sagenumwobenen Schatzküste barg man einen unvorstellbaren Schatz, verbrachte ihn auf die Boote und machte sich auf, die auf dem Weg verschollenen Kameraden zu retten.

Nach und nach gelang es die versprengten Kanus der Avantgarde wieder zusammen zu führen. Miteinander vertäut ließ man sich stromabwärts treiben.

Doch war dies kein Bund für’s Leben…

In einer heimtückischen Stromschnelle war das Gefährt nicht mehr zu halten, und so sahen sich die Gardisten gezwungen, wieder einzeln, jedes Boot für sich, den Kampf gegen Wind und Wellen aufzunehmen. Nicht allen Booten gelang dies. Hilflos mussten die Gardisten zusehen, wie eines der Kanus kenterte und drei ihrer Kameraden in den Fluten versanken.

Nach dem Erreichen des rettenden Steges war der Avantgarde nur eine kurze Frist vergönnt, um sich wieder in einen vorzeigbaren Zustand zu versetzen. Unbarmherzig trieb der Kommandeur die todmüden Streiter an, sich zur Sommerversammlung auf dem Anwesen eines seiner Offiziere zu treffen.

Aber zur Freude aller gab es nicht viel, was zu bereden war. Doch groß war der Jubel ob sechs junger Recken, die sich dem verlorenen Haufen anschlossen.

Zahlreiche Goldstücke verprassten die jungen Helden jedoch, als der Kommandeur zur Versteigerung der Flatter aufrief, die schließlich ein Veteran erstehen konnte

Ganz verzaubert waren die Gardisten jedoch, als plötzlich einige hübsche Meerjungfrauen der Garageneinfahrt entstiegen. Völlig verzückt vergaßen sie darob sogar die eiserne Disziplin, die ihnen als Gardisten doch anstehen sollte.

Als sich die Garde dem Zauber der Sirenen entrissen hatte, setzte man sich noch in vertrauter Runde an das Wachfeuer. Mancher der Neuen hatte hier schwerere Kämpfe zu bestehen, als zuvor auf dem reißenden Fluss. Verlangten doch die Gardisten, gleich der Sphinx, unter Androhung schlimmster Übel die Lösung garstiger Rätsel.

Doch schon bald waren allen am Feuer die Namen ihrer Kameraden bekannt, und so konnte die Garde den überaus gelungenen Tag beschließen.“